Als im Mai 2021 feststand, dass wir an unseren neuen Standort beim Glaspalast umziehen werden, war für uns eine Sache schon klar: Wir müssen die 8 Meter Hallenhöhe effizienter nutzen, um das Gebäude wirtschaftlich betreiben zu können. Eine zweite Ebene sollte eingezogen werden, um mehr Werkstattflächen zu ermöglichen und den Betrieb auf mehr Fläche zu verteilen, damit sowohl mehr gewerbliche Mieter:innen gleichzeitig arbeiten können, aber auch im offenen Werkstattbetrieb die Werkstätten effizienter genutzt werden können.
Als wir unser erstes Angebot eingeholt haben, sind wir noch davon ausgegangen, dass wir 4 Podeste in Stahlbauweise einbauen lassen wollen, jetzt, 3 Jahre später, konnten wir das erste Podest realisieren. Da die Kosten für Stahlbau in den vergangenen Jahren so extrem gestiegen sind, werden es wohl auch nicht mehr als 2 Podeste werden, aber mit einer Flächensteigerung von rund 178 m² ist das für uns auch verkraftbar.
Rückblick Bauvorbereitung
Da die Maschinenhalle, in der die Flächenerweiterung stattfinden soll, sich im denkmalgeschützten Teil unseres Gebäudes befindet, und es sich zusätzlich um eine Gebäudeklasse 5 handelt, kamen wir am Bauantrag gar nicht vorbei. In den letzten Jahren wurde ein Brandschutzkonzept und Statik beauftragt, die Bauplanung wurde unzählige Male an gestiegene Kosten, Brandschutzkonzept und andere Anforderungen angepasst, verschiedene Angebote von verschiedenen Podestbauern wurden eingeholt und wir konnten eine Förderung beim Landtag beantragen und der beantragte Betrag wurde uns auch zur Hälfte bewilligt.
Status Quo - Endlich gehts los
Jetzt, knapp 3 Jahre nach unserem Einzug konnten wir endlich mit dem Innenausbau beginnen.
Eine erhebliche Verbesserung der Arbeitsqualität stellt die räumliche Trennung von Schreinerei zum Freibereich und der Metallverarbeitung dar.
Geplant war nämlich nicht nur das Einbauen von Podesten, sondern auch eine Wand in die Halle einzuziehen, die es in sich hat: Knapp 8 Meter Höhe und zu einem Großteil verglast - so sieht es das Brandschutzkonzept vor. Nicht nur das Brandschutzkonzept war ein Grund für die Entscheidung zur Verglasung der Wand, sondern auch zwei weitere Faktoren. Der eine war, das Raumgefühl der denkmalgeschützten Maschinenhalle nicht kaputt zu machen und die Lichtverhältnisse so wenig zu stören. Der zweite Grund war, dass wir nicht nur aus unserem alten Gebäude, das abgerissen wurde, große Sicherheitsglasscheiben retten konnten, sondern auch von einer anderen Baustelle in der Innenstadt einige Quadratmeter an Glas ergattern konnten. Diese Materialien sollen im Kreislauf gehalten werden und wurden in den vergangenen Wochen in das Ständerwerk der Wand verbaut.
Unsere Umbauteams
Es wurden Teams gebildet, die sich um die einzelnen Arbeitspakete kümmerten. Team Logistik war für das Handling der Maschinen und des Inventars in der Umbauphase zuständig und kümmerte sich darum, dass zu den einzelnen Bauabschnitten die Bereiche frei waren, die frei bleiben mussten. Team Elektro kümmerte sich darum, dass jede Maschine danach auch wieder einen Stecker hatte, damit diese betrieben werden konnte, aber auch um die Hallenbeleuchtung, die sich zumindest unter der Fläche des Podests nochmal verdoppelt hatte. Das Team Holz war für die Holzwand zwischen Schreinerei und dem restlichen Teil der Halle verantwortlich und kümmerte sich darum, dass die Glasscheiben auch schön an ihrem Platz blieben. Und zu guter Letzt kümmerten sich Team Absaugung & Pneumatik darum, die Volumenströme der Absaugung abzustimmen, damit nicht nur der Staub optimal abgesaugt wird, sondern auch die pneumatischen Schieber getriggert werden, wenn eine Maschine läuft und ggf. auch dann richtig geregelt werden, wenn mehrere Maschinen gleichzeitig genutzt werden.
Wiedereröffnung
Wir können unseren offenen Werkstattbetrieb voraussichtlich ab dem 4. Januar wieder starten. Dann stehen unsere Werkstätten wieder für die Augsburger Stadtgesellschaft und alle Interessierten bereit. An dieser Stelle möchten wir uns bei allen bedanken, die mit angepackt haben und uns auf jede erdenkliche Weise unterstützt haben. Ohne die vielen unterschiedlichen Gesichter, Talente und Geschichten wäre das Habitat nicht der Ort, der es heute ist – eine der größten ehrenamtlich betriebenen offenen Werkstätten im deutschsprachigen Raum. Vielen Dank für eure Unterstützung!