Alle Jahre wieder - der Verbund trifft sich ;-)
Dieses Jahr war es wieder soweit und der Verbund offener Werkstätten, zu dem auch das Habitat gehört, traf sich zum alljährlichen Sommercamp und ich (Jenny) war auch dabei. Organisiert und ermöglicht wird das Sommercamp jedes Jahr von der Anstiftung, um nicht nur eine deutschlandweite Vernetzung und Austausch zu ermöglichen, sondern auch den Teilnehmenden die Möglichkeit zu geben, sich durch kleine Workshopformate weiterzubilden.
So treffen sich die Teilnehmenden jedes Jahr an einem anderen Ort in Deutschland. Meist sind es Orte, die das verkörpern, wofür der Verbund steht - machen statt reden. Und auch in diesem Jahr waren wir zu Gast bei einem ganz besonderen Projekt, der Alten Hölle in Wiesenburg (Mark). Mehr über die Alte Hölle erfahrt ihr hier.
Bereits am Donnerstag war die Anreise möglich und auf dem Gelände konnte entweder gezeltet, gecampt oder sogar im Gästehaus übernachtet werden. Da die Alte Hölle nicht an die Kanalisation angeschlossen ist, gab es Komposttoiletten, um das Gästehaus zu entlasten.
Außer uns war noch eine weitere Gruppe zu einem Planungstreffen auf dem Gelände - die Solpunks. Die Solpunks sind eine spezielle Ausprägung innerhalb der größeren Solarpunk-Bewegung und gemeinsam kümmerten wir uns um die Verpflegung der Teilnehmenden - dank der großen Catering-Küche im Gästehaus ein Klacks.
Mitten im Grünen gab es viel Platz für Aktivitäten aller Art - 3D-Druck-Workshops, Bäume fällen, Telelader fahren, Synthesizer-Bastel-Workshop, Kettensägen-Wartung, Open Stage, Austausch, Siesta, (Nacht-)Wanderungen, Baden im Pool oder im See um die Ecke.
Und mein persönliches Highlight - Paul. Gleich um die Ecke gab es abgegrenzte Waldbereiche, in denen sowohl ein Keiler als auch Bachen mit ihren Frischlingen lebten. Und Paul, der Keiler, freute sich besonders, wenn er gebürstet wurde, am liebsten mit einem großen roten Besen mit kräftigen Borsten.
Nicht weit vom Wochenendplatz entfernt haben einige Mitglieder der alten Hölle in den letzten Jahren einen weiteren Platz für eine Werkstatt ausfindig gemacht. Aktuell ist eine gut ausgestattete Holzwerkstatt geplant, perspektivisch soll eine Metallwerkstatt folgen. Das ehemalige DDR-Fabrikgelände, umfasst ca. 4 Hektar (nagelt mich nicht fest) und wird derzeit nicht nur als Werkstatt genutzt, sondern es besteht auch die Möglichkeit einen eigenen Werkstattbereich anzumieten. Platz ist ausreichend vorhanden.
Am Samstag gab es bei der Open Stage die Gelegenheit, Projekte vorzustellen und ich hatte die Freude, das Weiterbildungsprogramm des Verbundes Offener Werkstätten erstmals den Mitgliedern beim Sommercamp zu präsentieren. Seit ca. 1,5 Jahren arbeiten Johannes von Tinkertank und ich an Weiterbildungsmodulen, die perspektivisch auch von anderen Personen im Verbund durchgeführt werden sollen. Zwei Module haben wir bereits durchgeführt (Persönliche Wirkung und Organisationsentwicklung und ein Fortbildungsseminar für Trainerinnen und Trainer). Das dritte Seminar folgt im November und wird sich mit Arbeitssicherheit in offenen Werkstätten beschäftigen.
Am Freitag hatten wir auch die Möglichkeit ein weiteres Projekt zu besuchen, das CocoNat, knapp 40 Minuten mit dem Fahrrad von der alten Hölle entfernt. Das Sozialunternehmen bietet nicht nur Übernachtungsmöglichkeiten, Seminarräume, Coworking Spaces und 3 Restaurants/Cafés, sondern hat vor kurzem auch einen kleinen Makerspace dazu bekommen und möchte mit seinen Projekten aktiv der Landflucht entgegenwirken und durch die Schaffung von Third Places Perspektiven aufzeigen.
Mit etwas Wehmut, aber auch viel Inspiration, tollen Gesprächen und Begegnungen ging es am Sonntag wieder zurück nach Augsburg, wo ebenfalls eine tolle Location wartete. Vielen Dank an Tom, Anjusch, Chris und Soffie, die dieses tolle Wochenende möglich gemacht haben.