Fab Lab, Makerspace, offene Werkstatt - wo ist der Unterschied?

Wir im Habitat sind der Meinung, dass Orte des Selbermachens, für alle offen sein sollten, ungeachtet des Geschlechts, der Herkunft oder des Bildungshintergrunds. Und weil wir aus Erfahrung wissen, dass nicht jede Person weiß was ein Makerspace oder ein Fab Lab ist, wollen wir an dieser Stelle alle abholen und euch einen kleinen Einblick in das Lexikon der sogenannten “Maker” geben, was auf deutsch so viel wie Macher:innen bedeutet.

Offene Werkstatt
Am geläufigsten ist wohl der Begriff einer offenen Werkstatt. Werkstätten die ihre Maschinen und Flächen der Allgemeinheit zur Verfügung stellen gibt es in Deutschland schon seit mehreren Jahrzehnten. Das Haus der Eigenarbeit in München ist ein Vorreiter, denn dieser Ort hat erst kürzlich seinen 35. Geburtstag gefeiert. Offene Werkstätten bieten meist Maschinen und konventionelle Handwerkstätten zur gemeinschaftlichen Nutzung an, das Angebot wird häufig durch Lehrveranstaltungen wie Workshops ergänzt.

Hackspace
Ein Hackerspace oder Hackspace ist ein physischer Ort, oft zugänglich für die Öffentlichkeit, an dem sich Hacker sowie Menschen, die an Wissenschaft, Technologie oder digitaler Kunst interessiert sind, treffen und Ideen austauschen können. Das Open Lab in Augsburg ist ein gutes Beispiel für einen solchen Ort.

Fab Labs
Ein Fab Lab (engl. Fabrication Lab) ist im Grunde eine Elektronikwerkstatt mit einer Infrastruktur die den Prototypenbau ermöglicht - hierzu gehören beispielsweise Maschinen wie Lasercutter oder 3D-Drucker, die es ermöglichen schnell funktionierende Prototypen zu entwickeln, aber auch andere Methoden wie das digitale Protoyping, also die Softwareentwicklung, spielen häufig eine große Rolle. Ein Fab Lab braucht meist nicht viel Raum und auch die Kosten für die Erstaustattung sind im Vergleich zu offenen Werkstätten überschaubar. Das Fab Lab München beispielsweise organisiert sich auf knapp 500 qm und gehört somit zu den größeren Fab Labs.

Coworking Spaces
Dieser Begriff wurde überwiegend in den 2000ern geprägt und bezeichnet schlichtweg eine Form von Bürogemeinschaft. Personen die nicht an einen festen Arbeitsplatz gebunden sind nutzen gemeinschaftlich Büroinfrastruktur und teilen sich Gemeinschaftsflächen wir beispielsweise den Seminarraum und/oder Küche und Sanitäranlagen. Die Arbeitsplätze sind meist offen gestaltet und statt einzeln absperrbaren Räumen teilen sich die Mieter:innen meist einen großen offenen Raum, der mit Arbeitsplätzen ausgestattet ist.

Makerspace
Wenn alle Faktoren an einem Platz zu finden sind, so wie im Habitat dann spricht man von einem Makerspace. All die zuvor genannten Orte haben eine Sache gemein, die hier in Kombination noch mehr zum Tragen kommt: alle Leben vom Austausch. Egal ob offene Werkstatt oder Coworking Space, hier treffen unterschiedlichste Charaktere mit den unterschiedlichsten Expertisen aufeinander und können nicht nur im Arbeitskontext sondern auch im Privaten von einander profitieren. Nicht selten ist die ein oder andere Geschäftsidee im Gespräch auf dem Flur entstanden, auch geht es oftmals darum, als Gemeinschaft dazuzulernen, wertschätzend miteinander umzugehen und nebenbei vielleicht auch noch einen Mehrwert für Gesellschaft und Umwelt zu generieren.

Wir hoffen wir konnten mit diesem Blogeintrag ein bisschen mehr Licht ins Dunkle bringen. Falls ihr noch Fragen habt und verstehen wollt, wie das Habitat funktioniert, dann laden wir euch herzlich ein uns zu unseren Repair Cafés zu besuchen. Diese finden immer am ersten und dritten Samstag im Monat zwischen 12:00 und 17:00 Uhr statt.

Wir möchten an dieser Stelle besonders Frauen*/FLINTA und Menschen ermutigen, die sich als z.B. (post)migrantisch, geflüchtet, jüdisch, muslimisch und/oder BIPoC identifizieren, vorbeizukommen. Wir arbeiten auch gemeinsam mit dem Verbund offener Werkstätten zusammen um Orte des Selbermachens inklusiver zu gestalten. Wenn ihr Anregungen und Verbesserungsvorschläge habt, dann schreibt uns gerne eine Mail an vorstand@das-habitat.de